In der Auseinandersetzung mit unserer Umwelt, unseren Freunden, Erziehern und anderen Personen ergeben sich besonders für den Menschen in stressigen Situationen Probleme im Bereich der Kommunikation. Interkulturelle Unterschiede, verschiedene Kommunikationsstile, Verunsicherung, Zweifel an der eigenen Identität sind nur einige Beweggründe, die den einen Part der Kommuniktion enttäuscht, geängstigt, gedemütigt, zurückgesetzt, verunsichert macht.
In diesen Situationen liegt die große Chance, dem Gegenüber aufgeschlossen entgegen zu treten. Eine konstruktive Gesprächsbasis zu schaffen durch:
- das „Aktive Zuhören“.
Es wurde von professionellen Helfern, Psychotherapeuten, Erziehungs- und Familienberatern entwickelt und verwandt.
- Was ist aktives Zuhören?
Wie sich mein Gegenüber gerade fühlt, sein innerer Zustand, seine Bedürfnisse, Gefühle, Empfindungen und Gedanken wird er uns nicht direkt mitteilen: Die Informationen darüber erhalten wir aus den sprachlichen und nicht-sprachlichen Äußerungen (Körpersprache). Und diese Kombination ist der Weg mein Gegenüber besser zu verstehen.
Ich formuliere das, was mein Gesprächspartner mit mitteilt mit meine eigenen Worten und geben es wieder. Wertneutral ohne Urteile, Ratschläge, Ermahnungen usw.
Beispiel
Der Gesprächspartner fühlt sich zurückgesetzt und sagt (verschlüsselte Botschaft):
- „Wonach es sich wohl richtet, wer gefördert wird und wer nicht?“
Der Berater entschlüsselt die Worte, denkt: “
- Er fühlt sich wahrscheinlich zurückgesetzt“ und sagt: „Du fühlst dich anderen gegenüber zurückgesetzt.“
Der Berater hat die Botschaft hier richtig entschlüsselt.
Er hätte auch andere Reaktionen zeigen können:
- z.B. „Jeder nach seiner Leistung!“ oder „Sowas ist oft Zufall.“ oder „Da muß man sich manchmal etwas vordrängen.“
- Warum aktives Zuhören?
Aktives Zuhören hilft:
- dem Gesprächspartner bei der Klärung und Verarbeitung eigener Empfindungen. Er wird eigene negative Empfindungen weniger fürchten, wenn er erfährt, daß der Gesprächspartner sie akzeptiert.
Aktives Zuhören verbessert und vertieft:
- die Beziehung zwischenden Gesprächspartnern durch das Gefühl: „Der versteht mich, ich kann ihm vertrauen“, es schafft die Basis für die Mitteilung eigener Gedanken, Ideen, Wünsche, für die indirekte Gestaltung einer harmonischen Gesprächsführung.
Aktives Zuhörens ist kein Trick, kein mechanisches Werkzeug, es ist eine gute menschliche Eigenschaft, die den Gesprächspartner selbständige Person mit seinen eigenen Problemen und dem Recht, eigene Erfahrungen zu machen, akzeptiert.
Aktives Zuhören ist eine Methode, die das Gespräch in die richtige Richtung führt und unangenehme Situationen entschärft:
Es gibt den Gesprächspartnern das Gefühl, eigene Verantwortung für sich zu haben und zu wissen verstanden zu werden, und damit auf einer Ebene mit dem Gegenüber zu sein. Na ja, es wird sich nicht immer direkt eine Lösung abzeichnen, aber gute Gespräche, in denen man das Gefühl hat, angenommen und verstanden zu sein, helfen sich positiv zu motivieren und sich neu zu orientieren.